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Das Wort Mobbing stammt von der englischen Bezeichnung „Mob“ für Meute oder Gesindel und von dem Verb „to mob“ für angreifen, anpöbeln, über jemanden herfallen. Mobbing bezeichnet demnach eine fortwährende Schikane. Besonders oft geschieht dies in Organisationen wie der Arbeitsstelle und der Schule. Mobbing in der Schule wird oft als weniger subtil angesehen und in der Fachliteratur deshalb oft auch als „Bullying“ bezeichnet. Gemeint sind nicht einzeln auftretende Handlungen, sondern systematische Verhaltensmuster, die sich beständig wiederholen. Mobbing kann verbal erfolgen, zum Beispiel durch Beschimpfungen, nonverbal, durch Blicke, Vorenthaltungen oder Gesten oder psychisch, durch Gewalthandlungen wie Verprügeln.



Man unterscheidet zwei Opfertypen. Zum einen das passive Opfer, welches ängstlich und unsicher reagiert und zum anderen das provozierende Opfer welches durch sein eigenes Handeln Spannungen erzeugt. Motive für die Gewaltanwendung in Form von Mobbing können unterschiedlicher Art sein. Zum einen spielt das Bedürfnis nach Machtausübung und Herrschaft gegenüber Schwächeren eine große Rolle, zum anderen die familiären Bedingungen der Täter. Oft gibt es eine negative emotionale Erziehungshaltung mit gegebenenfalls körperlicher Züchtigung im Elternhaus. Auch zu viel oder zu wenig Toleranz in der Erziehung können Auslöser für Mobbing-Verhalten sein. Es gibt oft zahlreiche Anzeichen für Mobbing-Opfer, die nicht unbeachtet bleiben sollten! Primär muss das Verhalten der Kinder in der Schule betrachtet werden: werden einzelne Kinder gehänselt, beschimpft oder gestoßen, halten sich diese Kinder in Pausen oft in der Nähe des Lehrers auf oder sind alleine, haben sie Angst vor der Klasse zu sprechen oder verschlechtern sich gar ihre Schulleistungen.

Auch zu Hause sollten die Eltern darauf achten, wie sich das Kind verhält. Kommt es mit zerrissener Kleidung nach Hause, hat es Prellungen, will es nicht in die Schule, klagt es über Kopfweh, ist es unglücklich, lädt es keine Freunde ein. Mobbingopfer sind oft allgemein ängstlich und empfindsam und haben ein geschwächtes Selbstvertrauen. Der provozierende Opfertyp dagegen wirkt oft hyperaktiv und unkonzentriert und versucht dann seinerseits Schwächere zu tyrannisieren. Zum Glück gibt es viele Arten, mit der Gefahr Mobbing in der Schule umzugehen. Hier kommt es vor allem auf die Initiative der Lehrer und der Eltern an. Auf Schulebene können Fragebogenaktionen helfen einen Überblick über die momentane Situation zu schaffen und so gezielt auf etwaige Mobbing-Probleme aufmerksam machen. Pädagogische Tage, die sich intensiv mit dem Problem des Mobbens oder der Gewalt an Schulen generell befasst sollten folgen. Um Sicherheit zu gewährleisten sollte es in den Schulpausen eine Aufsicht geben und Sprechstunden mit Vertrauenspersonen angeboten werden.

In der eigenen Klasse sollte es reglmäßige Aussprachen in Form von Klassengesprächen geben. Oft hilft es mit außerschulischen Aktivitäten oder kooperativem Lernen in Form von Gruppenarbeiten das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Auf persönlicher Ebene, also bei realen Mobbing-Problemen, sollte zunächst das Gespräch mit Opfer und Täter gesucht werden. Auch die Eltern sollten hierbei mit einbezogen werden. Wichtig ist es das Selbstvertrauen und die Selbstwahrnehmung der Schüler zu stärken und somit auch eine Prophylaxe im Hinblick auf gewalttätiges Verhalten zu schaffen. Die Empathiefähigkeit der Schüler, deren Selbstakzeptanz und der richtige Umgang mit ihren Gefühlen kann man mit verschiedenen Unterrichtsideen stärken. Phantasiereisen schulen zum Beispiel die Kreativität und Phantasie der Kinder und schaffen eine Begegnung mit sich selbst. Selbstgestaltete Wer-bin-Ich?-Bücher zeigen den Kindern ihre Stärken und Schwächen. Mit Übungen zur Gestik und Mimik, zum Beispiel mit kleinen Theaterstücken, können die Schüler lernen, ihre Gefühle zu zeigen und merken auch wie diese auf andere wirken. Auch das Verhalten in Konfliktsituationen sollte mit Hilfe von Rollenspielen im Unterricht geübt werden. Als Interventionsmaßnahme kann die Mediation dienen. Hierbei wird in Konfliktsituationen durch unparteiische Dritte vermittelt. Die Mediatoren helfen den Streitenden eine Lösung für ihr Problem zu finden. Diese „Streitschlichter“ sind in vielen Schulen schon eine etablierte Lösung im Kampf gegen Gewalt an Schulen.

Beitrag aus der Kategorie: Allgemein
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